SILVIA EDERER light shapes the shadow

 

9. März – 1. Mai 2013


 

 

Silvia Ederer arbeitet gleichermaßen mit Verschmelzungen wie mit Brüchen. (...) Nicht glattgebügelt oder gar sauber zeigt sich das Ergebnis ihres langen Refl exionsprozesses über Inhalt und Form. Ihre Bildwelten - entfalten sich diese auf Leinwand, Fotopapier oder im dreidimensionalen Raum - präsentieren das präzise Ergebnis einer sich vervielfachenden Reproduktion von möglichen Wirklichkeiten. Ähnlich vielschichtig und dicht wie die Spuren ihrer Arbeit, die sich am Boden und auf den Wänden ihres Ateliers abzeichnen.

 

Der Standard, Franz Thalmair, Dezember 2009


 

 

 

 

 

 

 

 

SILVIA EDERER light shapes the shadow

 

Wenn wir uns einen Film anschauen kommt irgendwann dieses eine letzte Bild auf uns zu. Es
steht für das Ende einer Geschichte, die letzte Möglichkeit einer Wende, die letzten Eindrücke
des eingefangenen Lichtes, die letzte Sekunde einer konstruierten Wirklichkeit, oder wenn man so will der letzte Moment einer Illusion, der wir uns hingegeben haben.

 

In der Serie "final frame" treten formal autonome Zonen zwischen dem was wir als Gegenständliches und dem was wir als Abstraktion bezeichnen auf. Der jeweils dargestellte Raum tritt als Inhaltsoption von Form, als Chimäre von Erinnerung und als Blendung des vermeintlich Bekannten niemals selbst in Erscheinung, sondern bildet dort wo das Gegenständliche abbricht eine Architektur des unsichtbar Anwesenden.

 

Vielleicht ist "final frame" auch der Versuch die Grenzen zwischen Dargestelltem und Vorangegangenem - zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem - zu verwischen, der Moment einer chronologischen Bruchstelle.


Aus einem Text von Silvia Ederer zu ihrer Serie "final frame".